Das Entkörnen der Baumwolle, also das Entfernen des Samens aus der Faser, war über Jahrtausende mühevolle Handarbeit. Sie wurde oft von Sklaven verrichtet. Mit der Erfindung der Entkörnungsmaschine, der Cotton-Gin, begann der Siegeszug der Baumwolle um die ganze Welt; die Produktion stieg um ein Vielfaches.
Eine einfache Entkörnungsmaschine, die Roller-Gin, wurde schon im 1. Jahrhundert eingesetzt. Sie geht zurück auf die indische „Churka“ oder „Charka“. Die Fasern werden zwischen zwei sich gegeneinander drehende Walzen gepresst, dabei fallen die harten Samenkörner heraus. Dieses Verfahren ist zwar deutlich effizienter als Handarbeit, aber auch neue Roller-Gins haben den Nachteil, verhältnismäßig langsam zu arbeiten. Ihre Effizienz ist nicht optimal.
1794 wurde die Entkörnungsmaschine des Amerikaners Eli Whitney patentiert, die nach einem anderen Prinzip arbeitete: Statt die Baumwolle mühsam auszupressen, musste man sie einfach nur in die Maschine hineinstopfen, was ein ungelernter Arbeiter problemlos erledigen konnte. Drahtzähne durchkämmten die Fasern und lösten (egrenierten) die Samen heraus.
Die noch leistungsfähigere Saw-Gin, die auch heute noch nach demselben Prinzip arbeitet, wurde 1796 zum Patent angemeldet. Spitze Metallzähne, die auf einem Holzzylinder sitzen, ziehen die Baumwollfasern durch einen mit Schlitzen versehenen Metallschild. Die Schlitze sind für die Samen zu eng, sie fallen heraus. Ein zweiter, mit Bürsten versehener Zylinder bürstet die Fasern aus den Metallzähnen.
Die Baumwollfasern, von Samen und störenden Pflanzenteilen befreit, werden zu Ballen gepresst und in die ganze Welt transportiert. Das Cotonea-Projekt in Uganda arbeitet noch mit einer guten alten Roller-Gin während in Kirgistan eine leistungsstarke Saw-Gin eingesetzt wird.
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