Weltweite Baumwollproduktion kann Nachfrage nicht decken

19.02.14

Schon lange übersteigt der Bedarf an Textilfasern die weltweit produzierte Menge. Die lag 2011 bei etwa 82 Mio. Tonnen (Textilwirtschaft), der Bedarf aber ist schon jetzt um 6 Mio. Tonnen höher (GIT Laborportal). Und er wird weiter stark steigen, das sagen alle Prognosen. Der Baumwollanteil liegt bei etwa 1/3, er schwankt um die 25 Mio. Tonnen. Ihn wird man auch mit noch mehr Kunstdünger, Pestiziden oder genmanipulierten Saaten nicht decken können. Nur mehr Vergiftungen, höherer Energie-, Wasser- und Flächenverbrauch wären die Folge. Was tun?

Auch der Verbrauch an Baumwollfasern steigt seit Jahrzehnten schneller als die Erzeugung. Zwar konnte auf gleicher Fläche in den letzten 50 Jahren die Baumwollproduktion deutlich gesteigert werden, aber die Flächen sind begrenzt und auch die Erträge erhöhten sich in den letzten Jahren kaum noch. Die Produktion von Polyesterfasern steigt dagegen Jahr für Jahr. Baumwolle aber hat für den Menschen die angenehmsten Eigenschaften und ist durch nichts zu ersetzen. Es ist zu befürchten, dass sie mehr und mehr zum Luxusgut wird, weshalb Cotonea auf Qualität und Langlebigkeit setzt.

Was können wir tun?

Zu allererst stellt sich die Frage nach unseren Konsumgewohnheiten. Rechnet man 25 Mio. Tonnen Baumwollfasern in T-Shirts um, heißt das bei einer Weltbevölkerung von 7,2 Mrd. Menschen, dass JEDER 15 T-Shirts jährlich kauft. Auch wenn das nur eine Richtgröße ist, weil aus Baumwolle nicht nur T-Shirts hergestellt werden, wird klar, dass hier etwas aus den Fugen geraten ist.

Die zweite Frage ist - sie hängt mit der ersten zusammen und ist eine der drängendsten in unserer globalisierten Welt: Sind wir bereit, Sorge zu tragen für das Wohlergehen und die Entwicklung der Menschen in den Anbauländern und wollen wir uns dafür verantwortlich fühlen?

Ursprünglich ist die Baumwollpflanze mehrjährig und stammt aus tropischen Gebieten, in denen es warm und feucht ist. Heute wird sie aus Ertragsgründen einjährig kultiviert und vorwiegend in Trockengebieten angebaut, wo quasi ein T-Shirt mit 2000 Litern Wasser künstlich bewässert wird. Auf dem feuchten Boden in eigentlich trockenen Gebieten gedeihen Schädlinge, die mit großen Mengen Insektiziden bekämpft werden = 16 Prozent aller Insektizide auf nur 2,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit (Umweltinstitut). Pestizide, das ist der Oberbegriff für Insekten-, Unkraut- und Pilzbekämpfungsmittel, vergiften nicht nur die Menschen, die unsachgemäß mit ihnen umgehen, es wird für ihre Produktion auch sehr viel Energie verbraucht und somit CO2 freigesetzt. In manchen Gegenden werden die Pflanzen für das maschinelle Pflücken entlaubt, und mittlerweile stammen 75 % aller Baumwollpflanzen aus genmanipuliertem Saatgut.

99 Prozent der Baumwollbauern leben in Entwicklungsländern. Während sie um ihr Überleben kämpfen, erhalten Großbetriebe beispielsweise in den USA Subventionen, damit sie auf dem Weltmarkt bestehen können.
» Umfassende Informationen gibt es auf der Webseite des Umweltinstitut München e.V.

Wenn, dann biologisch und fair

Auch wenn „biologisch und fair“ auf dem Etikett steht, ist meist nicht das „drin“, was wir unter biologisch und fair verstehen. Trotzdem: Die großen Handelsmarken müssen mitziehen, damit die kleinen Hersteller nicht in der „Bio-Nische“ hängenbleiben!

Für Cotonea bedeutet biologisch und fair produzierte Baumwolle:

  • Biologischer Pflanzenschutz statt Einsatz von Pestiziden.
  • Natürlicher Dünger statt Kunstdünger.
  • Kein Auslaugen der Böden durch Monokulturen. Durch Fruchtwechsel mit anderen Saaten wird die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig gesichert und verbessert.
  • Schutz wertvollen Grundwassers weil in Regionen mit ausreichend Niederschlägen angebaut wird oder Tröpfchen-Bewässerung Standard ist.
  • Keine genmanipulierten Sorten.
  • Der Ertrag pro Hektar ist bei vielen unserer Bauern höher als im konventionellen Anbau.
  • Die Ernte der Baumwolle erfolgt von Hand, wodurch eine höhere Qualität erzielt wird. Giftige Entlaubungsmittel wie bei der maschinellen Ernte werden nicht eingesetzt.
  • Eine Prämie für die Bauern, wodurch der Abnahmepreis höher ist als der Weltmarktpreis.

Ausführlich haben wir darüber in der News vom 11.11.2013 berichtet:
» Cotonea verwendet ausschließlich Bio-Baumwolle. Warum?

Hochwertige Bio-T-Shirts, Bio-Bettwäsche aus Satin, Damast, Edelbiber und Edellinon, Bio-Frottierwaren und Bio-Kleidung - schön, gesund, ökologisch und fair - gibt es im Cotonea Online-Shop oder in der Vivena-Markthalle. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Seite Händlersuche.