Wer heute die Baumwoll-Felder nahe Gulu im Norden Ugandas besucht, glaubt nicht, dass der blutige Bürgerkrieg der Lord's Resistance Army unter Joseph Kony gerade einmal acht Jahre her ist. Seit 2006 betreibt die Gulu Agricultural Development Company (GADC) hier ökologischen Landbau und hat - mithilfe von engagierten Bauern und unter Beteiligung treuer Unterstützer und Abnehmer - die verheerte Region, in dem es keine Landwirtschaft mehr gab, in eine blühende Landschaft verwandelt.
August 2014. Das Projekt der GADC beschäftigt derzeit an die 10.000 Bauern. Sie ernähren mit ihrem Einkommen viele zehntausend Menschen, denn die Familien in Afrika sind groß. Weitere 12.000 Farmer kommen dieses Jahr neu hinzu, ihr Training wird gefördert u. a. von der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Seit 2006 treibt Bruce Robertson die Entwicklung mit Energie und Kreativität voran (siehe https://www.youtube.com/watch?v=jPucDqWEUKQ)
und auch Cotonea ist seit den Anfängen als Abnehmer dabei.
Das Projekt ist streng hierarchisch organisiert: Ein Lead Farmer steht (als primus inter pares) einer Gruppe von ca. 25 Bauern vor, zehn solcher Gruppen (250 Personen) bilden eine Kooperative. Auf das Konto einer Kooperative fließen die Fairtrade-Prämien, über deren Verwendung gemeinschaftlich abgestimmt wird.
Ansprechpartner der Lead Farmer ist der Field Officer, der hier durchaus auch weiblich ist! Er ist angestellt bei der GADC und trainiert „seine“ 10 Lead Farmer, die wiederum „ihre“ Bauern schulen. Mehrmals im Jahr kontrolliert er die Felder aller Bauern seiner Kooperative, protokolliert ihre Arbeit und alle Maßnahmen, die sie getroffen haben. Dieses Vorgehen ist Voraussetzung für die Bio-Zertifizierung. Die Erkenntnisse aus den Kontrollen fließen wiederum in die anschließenden Schulungen ein. Das Projekt kauft die Feldfrüchte (Baumwolle und mittlerweile auch Chilis und Sesam) zu fairen Preisen und übernimmt den Vertrieb. So hat der Bauer ein gutes Auskommen und kann damit Bildung und Gesundheit finanzieren. Er ist zufrieden.
Diese Form der Organisation und dieses Vorgehen bewirken, dass die Ernteerträge steigen und die Bioqualität gewährleistet ist. Die Baumwollerträge liegen derzeit bei etwa 450 kg/ha, mit dem Ziel, den Ertrag zu verdoppeln. Junge, ungeschulte Bauern beginnen oft mit nur 200 bis 300 kg/ha. Die höchsten Erträge erzielte ein Bauer im Jahr 2013. Er erntete unglaubliche 1550 kg/ha.
Bio-Bettwäsche, Bio-Frottierwaren und Bio-Kleidung - schön, gesund, ökologisch und fair - gibt es im Cotonea Online-Shop oder in der Vivena-Markthalle. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Seite Händlersuche.