Die schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas initiierte 2004 Produktion und Vermarktung von Bio-Baumwolle in Kirgistan. Seit 2005 ist Cotonea fester Partner des Projektes in Jalalabad und nimmt mindestens 90 % der Ernte ab. 2012 waren das 366 Tonnen, wobei der Ertrag reiner Baumwollfasern bei etwa einem Drittel dessen liegt.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion beendete 1989 die Planwirtschaft in Kirgistan. Damals zerfielen die Kolchosen in kleinbäuerliche Betriebe. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, mussten sich die Menschen neu orientieren und organisieren. Seit 2010 ist Kirgistan eine nicht sehr stabile parlamentarische Republik, Korruption ist weit verbreitet. Neben Bergbau und Transit-Handel ist die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig. 37 % der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Der Norden ist reicher als der Süden. Jalalabad liegt im Südwesten, an der Grenze zu Usbekistan. Der höchste Berg, der Pik Pobedy (7439 m), liegt im Südosten an der chinesischen Grenze. Das kirgisische Klima ist extrem: Es gibt eisige Winter und sehr heiße Sommer. Die Vegetationsperiode ist extrem kurz - auch für Baumwolle.
Es war ein kleiner Glücksfall, dass Cotonea quasi vom Start weg Partner in diesem Baumwoll-Projekt war. Zwar haben wir die ersten drei Ernten nach der Umstellung nicht abgenommen, aber wir konnten unser Wissen und unsere Erfahrungen, die wir seit über 150 Jahren mit der Baumwollverarbeitung haben, von Anfang an in das Projekt einbringen. Die erste „echte“ Bio-Baumwollernte wurde dann 2007 eingebracht, Anfang 2008 an Cotonea geliefert, und sie betrug gerade 40 Tonnen. Aber der Anfang war gemacht.
Trotz vieler Rückschläge gelang es über die Jahre, die Qualität kontinuierlich zu verbessern und Bio-Baumwolle von gleichbleibender Reinheit zu produzieren. Die Verlässlichkeit, mit der Cotonea die Baumwolle abnimmt, ist ein großer Gewinn für die Bauern.
Inhaber Roland Stelzer reist regelmäßig mit einem kleinen Team nach Jalalabad. Der Weg mit dem Auto von der kirgisischen Hauptstadt Bishkek bis Jalalabad ist lang: 600 km auf kurvenreicher, teils unbefestigter Straße fährt man 9 Stunden durch menschenleere Steppen und durchquert auf der annähernd 4000 Meter hoch gelegenen Passstraße das fast 5000 Meter hohe Kirgisische Gebirge. Die Reise von Deutschland dauert etwa drei Tage. Aber diese Reise lohnt, denn so entstehen persönliche, vertrauensvolle Beziehungen zu den Bauern vor Ort, und Cotonea hat selbst die Kontrolle über Qualität und Reinheit seiner Bio-Baumwolle.
Das Projekt soll wachsen. Bis 2016 möchte Helvetas mehr Bauern für eine Umstellung gewinnen, damit die Region sich weiter entwickeln kann. Cotonea möchte dabei sein. Das geht, vorausgesetzt, die Nachfrage nach Cotonea-Produkten steigt.
Hochwertige Bio-Bettwäsche, Bio-Frottierwaren und Bio-Kleidung - schön, gesund, ökologisch und fair - gibt es im Cotonea Online-Shop oder in der Vivena-Markthalle. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Seite Händlersuche.