Kleine Textil-Hersteller fallen bei Rankings durchs Raster

25.02.16

Cotonea ist bezüglich Absatz, Umsatz und Marktmacht ein kleiner „Player“ unter den Textil-Herstellern, in puncto Ökologie, Fairness und Qualität/Langlebigkeit aber einer der konsequentesten. Wann immer wir aber versuchen, die Ergebnisse unseres nachhaltigen Handelns in Rankings oder Bewertungen abzubilden, fallen wir durch das vorgegebene Raster. Trotzdem bemühen wir uns weiter um ein gegenseitiges Verstehen - und hoffen auf eine Erweiterung der Bewertungskriterien.

Wird man beispielsweise gefragt, ob man innerhalb der letzten fünf Jahre seinen CO2-Fußabdruck in der eigenen Produktion um zehn Prozent reduziert hat, kann man eigentlich nur mit „Nein“ antworten, wenn man, wie wir, schon seit mehr als hundert Jahren sein eigenes Wasserkraftwerk betreibt und - inzwischen ergänzt durch Solarstrom - längst mehr Energie erzeugt, als verbraucht wird. Oder was soll man antworten auf die Frage, ob man innerhalb seiner Produktion die Treibhausgas-Emissionen reduziert, wenn man sie nicht weiter reduzieren kann, weil z. B. die eigene Baumwolle ökologisch angebaut wird in Regionen, in denen ausreichend Regen fällt, ihre Produktion also CO2-neutral ist? Und wenn man auch sonst in der eigenen Produktion längst alle Möglichkeiten - auch die der Abfallreduzierung - umgesetzt hat. Leicht fällt hingegen die Antwort auf die Frage, ob man mindestens 50 Prozent umweltfreundliche Materialien verwendet. Hier kann man einfach „Ja“ sagen, auch wenn man zu über 90 Prozent umweltfreundliche Materialien verwendet. So kleinlich darf man nicht sein.

Auch so mancher Nachweis gegenüber der Ranking-Agentur würde sich eigentlich erübrigen für Unternehmen und Produkte, die, wie Cotonea, IVN BEST zertifiziert sind, weil alle Zulieferer entlang der Herstellungskette hohe Auflagen erfüllen und deren Einhaltung nachweisen müssen. Weil aber kaum ein Textil-Hersteller diesen Standard erreicht, wird danach gar nicht erst gefragt, und ein kleines, konsequent ökologisch und fair produzierendes Unternehmen wie wir muss Aufklärung bei denjenigen betreiben, die doch eigentlich die Regeln formulieren.

Allerdings haben wir verstanden, dass wir all diese Erfolge der Öffentlichkeit zugänglich machen, sie also publizieren müssen. Das wird in absehbarer Zeit auf einer eigenen Landing-Page auf www.cotonea.de geschehen. Und eine Verbesserungsmöglichkeit haben wir tatsächlich entdeckt: In unserer Konfektion, also dort, wo die Kleidungsstücke zugeschnitten werden, wollen wir künftig die Stoffreste, die dabei übrig bleiben (den Verschnitt), als Füllmaterial verwenden, wo immer das möglich ist.

Biologisch-faire T-Shirts, Hemden, Blusen und Polos gibt es im Cotonea Online-Shop oder in der Vivena-Markthalle. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Seite Händlersuche.