Die Sinnlichkeit biologischer Vielfalt

24.01.14

In ökologisch bewirtschafteten Böden tobt das Leben! Regenwürmer, Insekten und Spinnen, Bakterien, Pilze und Algen „ackern“ unermüdlich und sorgen für die unentwegte Umwandlung organischen Materials in leichten, nährstoffreichen Humus. Aus Kompost oder Ernteresten wird duftende Erde. Dieser Prozess ist wertvoll! Wir erhalten ihn, wo immer wir können.

Es geistern wieder Meldungen über das Herbizid Glyphosat durch die Medien, das eines der absatzstärksten Pflanzenschutzmittel ist. Untersuchungen haben zum wiederholten Mal nachgewiesen, dass es weder Krebs erzeugt noch fruchtschädigend oder erbgutverändernd ist. Kann es auch nicht, denn es hemmt ein Enzym, das im Menschen nicht vorkommt. Also steht wohl einer Produktionssteigerung durch die (vorwiegend chinesischen) Hersteller nichts im Weg. Die Nachfrage ist groß, werden doch schon jetzt 68 % des Mittels genutzt, um im Herbst die Stoppelfelder zu spritzen, anstatt sie zu pflügen. Und Glyphosat führt nicht dazu, dass gentechnisch veränderte Pflanzen eingehen, wenn sie mit dem Rundum-Herbizid behandelt werden. Welch ein Fortschritt ...

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) äußert Bedenken, die aber wohl nichts bewirken werden. Es ist der Meinung, ein Roundup wie Glyphosat gefährde zwar weder Menschen, Ratten und Kaninchen, aber die biologische Vielfalt. Abgesehen davon, dass sich resistente Unkräuter verbreiten, von denen es schon jetzt 25 Arten gibt: Wollen wir uns wirklich vorstellen, dass Wildkräuter und mit ihnen Schmetterlinge und Bienen verschwinden?

Cotonea macht in Uganda und Kirgistan die Erfahrung, dass der Ertrag ökologisch bewirtschafteter Böden nicht geringer sein muss als der konventioneller - wenn man sich auskennt. Die Vorteile haben wir an anderer Stelle ausführlich beschrieben und werden das immer wieder tun. Hier aber schließen wir die Augen, legen uns im Geist in eine Blütenwiese voller Bienensummen und erklären, wie das zusammenhängt: Regenwürmer, Insekten und Spinnen durchwühlen den Boden und versorgen ihn mit Luft. Das schafft gute Bedingungen für Mikroorganismen. Die schließen die Nährstoffe auf und machen sie für die Pflanzen leichter verfügbar. Auch Bakterien, Pilze und Algen lockern den Boden und verkleben anschließend einzelne Bodenteilchen miteinander. Das verhindert, verkürzt gesagt, ein Verdichten der Böden. An den Wurzeln ökologisch angebauter Pflanzen siedeln sich Pilze an, die wiederum die Pflanzen vor Krankheiten und Bodenschädlingen schützen und ebenfalls die Aufnahme von Nährstoffen verbessern.

Dieses Wunderwerk der Natur braucht keine Gentechnik und Pestizide. Es braucht kenntnisreiche Unterstützung, aufmerksames Beobachten, Geduld und, ja, Arbeitseinsatz - dann funktioniert ökologischer Anbau auch in der Landwirtschaft.

Aus ökologisch angebauter Baumwolle fertigen wir hochwertige Bio-Bettwäsche, Bio-Frottierware und Bio-Kleidung - schön, gesund, ökologisch und fair. Es gibt sie im Cotonea Online-Shop oder in der Vivena-Markthalle. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Seite Händlersuche.