Verbraucher erwarten: Unternehmen müssen sich gesellschaftlich engagieren. Aber tun die das auch?

08.08.12

Weltweit erwarten die Verbraucher, dass den Unternehmen gesellschaftliche Belange ebenso wichtig sind wie ihr Profit. Dass das so ist glauben aber nur 15 Prozent der Deutschen - und die Franzosen sind mit 13 Prozent noch skeptischer. Ganz anders die Inder, die mit 58 Prozent an der Spitze rangieren – so das Ergebnis der 5. Edelman goodpurpose-Studie, die weltweit in 16 Ländern mit 8.000 Verbrauchern durchgeführt wurde.

Vielleicht wurden die Ergebnisse auch durch die mediale Berichterstattung beeinflusst, denn woher die Skepsis der Deutschen bzw. das Vertrauen der Inder rührt, ist nicht ganz klar. 70 Prozent der Befragten geben an, eine Marke zu wechseln, wenn sich eine ähnliche Marke sozial (stärker) engagiert – 23 Prozent mehr als bei der letzten Umfrage. Und 71 Prozent sagen, sie würden eine sozial engagierte Marke weiterempfehlen.

Viele Unternehmen haben ihre Corporate Social Responsibility-Aktivitäten ausgebaut, aber ob ihnen ihr Engagement ein echtes Anliegen ist oder nur eine PR-Maßnahme, lässt sich meist nur schwer beurteilen. Hier sind die Medien und der investigative Journalismus unverzichtbar.

Erfreulich hoch ist die Zahl der Deutschen, die angeben, mehr für ein Produkt zu zahlen, wenn die Marke oder das Unternehmen sich sozial engagiert. Mit 35 Prozent ist das der höchste Wert in Europa. Kann es sein, dass die Entscheidung vor dem Regal oder im Onlineshop anders ausfällt als die Antwort auf eine Meinungsumfrage? Dass nämlich Geiz nach wie vor geil ist?

Unstrittig hingegen ist, dass die Verbraucher heute sehr genau darauf achten, ob und wie stark Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Und sie sind bereit, ihre Macht als Konsumenten entsprechend zu nutzen. Dass insbesondere zertifizierte kbA Bio-Baumwolle und Bio-Bettwäsche immer stärker nachgefragt wird, ist dafür ein Indiz.