Indien verhängt Exportstopp für Baumwolle. Wie reagiert der Bio-Baumwollmarkt?

12.03.12

„Indische Baumwolle für indische Textilproduzenten“. So könnte man den Ausfuhrstopp überschreiben, den das indische Generaldirektorat für Außenhandel Anfang März verhängte. Auch laufende Verträge sind davon betroffen. Wenn Abnehmer sich nicht mehr auf ihre vertraglichen Zusicherungen verlassen können, hat das mit Demokratie und Marktwirtschaft nicht mehr viel zu tun.

Anders als im vergangenen Jahr dürften allerdings die Auswirkungen auf den konventionellen Markt überschaubar bleiben, denn Amerika und Australien haben eine Anhebung ihrer Exporte zugesagt. Weil aber mehr als die Hälfte der weltweit hergestellten Bio-Baumwolle in Indien angebaut wird, könnte das für diesen Markt gravierende Folgen haben. Bio-Baumwolle macht gerade 0,8% der Welt-Baumwollernte aus. Niemand kann kurzfristig große Ausfälle kompensieren.

Schwierig macht die Situation, dass sogar langfristige Verträge nicht vom Exportstopp ausgenommen sind. Aber wer in diesem Geschäft tätig ist, weiß, dass Indien als Hauptakteur im Baumwollmarkt immer wieder für Überraschungen sorgt. Cotonea bezieht seit vielen Jahren seine Bio-Baumwolle aus Kirgisien und Uganda: zwei Länder, zwei Kontinente, zwei verschiedene Projekte. Und die Beziehungen zu den Produzenten bestehen seit vielen Jahren. Es sind partnerschaftliche, vertrauensvolle Bindungen gewachsen.

Mit 100%iger Sicherheit kann auch Cotonea nichts garantieren. Aber wer wie Cotonea ein großes Lager vorhält, mit dem selbst ein monatelanger Totalausfall überbrückt werden kann und wer seine Lieferanten persönlich kennt und zu deren Entwicklung vor Ort beiträgt, verringert das Risiko erheblich.