Bettwäsche Tandem von Öko-Test getestet

21.11.14

Das Testergebnis (Öko-Test 12/2014) lautet: Tandem enthält keine problematischen Inhaltsstoffe. Es wurden aber auch 0,8 mg/kg „halogenorganische Verbindungen“ (AOX) festgestellt. IVN BEST erlaubt 0,5 mg/kg, GOTS die zehnfache Menge, nämlich 5 mg/kg. Der Richtlinienausschuss des IVN BEST will den Grenzwert für AOX ebenfalls auf 5 mg/kg anheben. Trotzdem: Der festgestellte Wert liegt über der Zulassungsgrenze von IVN BEST. Selbstverständlich hat Cotonea sofort bei Bekanntwerden des Testergebnisses die Label bei der entsprechenden Charge dieser Farbkombination entfernt.

Die Liste der für IVN BEST zugelassenen Chemikalien (Positivliste) wurde vom IMO (Institut für Marktökologie in der Schweiz) erstellt. Sie enthält selbstverständlich keine AOX. Cotonea und alle seine Zulieferer sind IVN BEST zertifiziert, alle arbeiten nach diesen Richtlinien, in der Produktion wurden keine halogenorganischen Verbindungen eingesetzt.

Cotonea setzt zum Färben Chemikalien entsprechend der IVN BEST Positivliste (positiv = bedenkenlos einsetzbar) ein. Nichts deutete bei den im Färbebad eingesetzten Substanzen darauf hin, dass AOX-Verbindungen auftreten können. Vermutlich sind im Hintergrund unvorhergesehene chemische Reaktionen abgelaufen, durch die halogenorganischen Verbindungen entstanden sind, die zur Stoffgruppe der AOX gehören und von der Analytik erfasst wurden. Solche Verbindungen aus natürlichen Quellen tragen zu einer Grundbelastung von Böden, Grundwasser und Oberflächengewässern (und somit auch des Trinkwassers) bei.

AOX ist ein Summenparameter, der nur eine beschränkte Aussagekraft bezüglich der Belastung einer Probe mit halogenorganischen Verbindungen hat. Lediglich 5 % von deutlich über 1000 halogenorganischen Verbindungen sind toxisch, 95 % sind unschädlich. Die Messung aber erfasst beide. Deshalb sind ökotoxikologische Aussagen nicht möglich, und es kann auch nicht grundsätzlich von einer Gefährdung gesprochen werden. Die Summenbelastung unserer getesteten Bettwäsche lag knapp über der Nachweisgrenze.

Der diskutierte Grenzwert von künftig 5 mg/kg (fünf tausendstel Gramm in einem Kilogramm Textil) stellt einen Grenzbereich dar, unter dem eine genaue Aussage darüber, welche Verbindungen vorhanden sind und woher sie stammen, nur sehr schwer zu treffen ist. Das gilt für 0,8 mg in einem Kilogramm Textil natürlich umso mehr.

Dennoch hat Cotonea das IMO bereits beauftragt herauszufinden, auf welchem Weg und unter welchen Bedingungen die chemische Reaktion ausgelöst worden ist, durch die die AOX-Verbindungen entstanden sind.

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