Produktion von Bio-Baumwolle erneut gesunken - Aber Trendwende zeichnet sich ab

05.06.13

2011/2012 ist die weltweite Produktion von Bio-Baumwolle erneut gesunken, und zwar um 8%. Das meldet die Non-Profit-Organisation Textile Exchange. Je nach Sichtweise kann man das positiv oder negativ werten. Wir entscheiden uns für „positiv“, denn immerhin hat sich der Rückgang verlangsamt. Nachdem die Bio-Baumwoll-Richtlinien und -Kontrollen verschärft worden waren, sank die Produktion in der vorangegangenen Saison um sage und schreibe 35%. Viele Bauern hatten sich aus der Bio-Baumwollproduktion verabschiedet und setzten stattdessen auf genmanipulierte Sorten (wir berichteten). Aber: Die Hälfte der Länder, in denen Bio-Baumwolle angebaut wird, meldet steigende Produktionen. Der Markt scheint sich zu stabilisieren.

In einigen Anbauländern zeichnen sich sehr positive Entwicklungen ab: Tanzania meldet einen Anstieg der Bio-Baumwollproduktion um 153%, Nicaragua um 190% und Afrika insgesamt um 103%. Das ist vielversprechend, auch wenn die Ausgangslage dieser Länder im Vergleich zu Indien niedrig ist. Indien liefert 74% der Welternte und ist damit nach wie vor der größte Bio-Baumwollproduzent der Welt. Und immerhin verzeichnet die Hälfte der Bio-Baumwolle produzierenden Länder einen Anstieg der Produktion – einschließlich des Weltranglistenzweiten, der Türkei.

Schuld an der rückläufigen Gesamtproduktion ist nicht ausschließlich, dass es immer schwieriger wird, an nicht genmanipuliertes Saatgut zu kommen. Das betrifft vor allem Indien. Unruhen – wie in Syrien – und Dürren sind ein weiteres Problem. Texas, das 90% der US-amerikanischen Bio-Baumwolle herstellt, hatte, wie auch Brasilien und Paraguay, 2012 unter verheerender Trockenheit zu leiden - möglicherweise eine Folge des Klimawandels. Allerdings kommen lebendige, organisch gedüngte und von Hand bearbeitete Böden deutlich besser mit Trockenheit zurecht als durch Kunstdünger erodierte und ausgelaugte Böden.

Im November 2012 lud Textile Exchange ein zum ersten weltweiten Organic Cotton Round Table. 90 Vertreter von Bauern, Produzenten, Marken, Händlern und Dach-Organisationen kamen nach Hong Kong, um gemeinsam nach Lösungen für den sicheren Zugang zu hochwertigem, nicht-genmanipuliertem Saatgut zu suchen.

Textile Exchange betont in seinem Report die Leuchtturm-Funktion der ökologischen Landwirtschaft für die konventionelle Agrarindustrie. Sie bereichere diese um Techniken für das Arbeiten in und den Umgang mit natürlichen Ökosystemen.

Was meint Cotonea dazu? Seit jeher ist uns der Erhalt unserer Ökosysteme und die Bewahrung von wertvollem, nicht gentechnisch verändertem Saatgut, neben dem fairen Umgang mit unseren Zulieferern, ein zentrales Anliegen. Deshalb gibt es gesunde und schöne Bio-Bettwäsche, Bio-Frottierwaren und Bio-Kleidung im Online-Shop. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Seite Händlersuche.