Herstellung von Billigmode schneller als Giftstoff-Regulierung

28.10.14

„Schnell und billig schlägt sauber und verantwortungsvoll“. Diesen Eindruck vermittelt die Politik der Discounter Aldi, Penny (Rewe), Lidl und Tchibo - zumindest bei großen Stückzahlen von Aktionsware. Greenpeace untersuchte 26 Schuhe und Kleidungsstücke für Kinder auf sieben unterschiedliche Chemikalien. Ergebnis: Die Rückstände in zahlreichen Kinderschuhen überschreiten nicht nur die Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Ökosiegels „Blauer Engel“ sondern auch branchenübliche Industriestandards. Cotonea kennt seine Zulieferbetriebe, aber für große Händler und Produzenten ist eine Kontrolle der Produkte und Inhaltsstoffe aufgrund der Unübersichtlichkeit beteiligter Subunternehmen tatsächlich kaum möglich.

Konfrontiert mit den Ergebnissen sagen die Discounter, gesetzlich festgelegte Grenzwerte seien eingehalten worden. Das ist richtig. Aber „in Fachkreisen heißt es, die Regulierung laufe der technischen Entwicklung hinterher“ (die ZEIT). Bis die EU eine Richtlinie für einen neuen Grenzwert verabschiedet hat „habe die Branche längst eine passende, vor allem aber unregulierte Alternative gefunden“.

Selbstverständlich geht es den Discountern nicht darum, bewusst Schaden anzurichten. Die Firmen hätten eigene Schadstoff-Grenzwerte festgelegt, deren Einhaltung auch überprüft werde, heißt es. Jedoch seien die Produktionswege - vor allem beim Färben und Ausrüsten - so komplex, dass die Ursachen für erhöhte Giftstoff-Konzentrationen in der Kleidung nur schwer auszumachen seien. Und in der Tat ist eine Kontrolle für große Händler und Produzenten aufgrund der Unübersichtlichkeit beteiligter Subunternehmen tatsächlich kaum möglich.

Das Umweltbundesamt allerdings ist der Meinung, dass Chemikalien wie das Lösungsmittel Dimethylformamid (DMF), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder das Allergie-auslösende 2-Phenyl-2-Propanol nichts in Textilien zu suchen haben, „erst recht nicht in Kindertextilien“.

Und Greenpeace kommt zum Schluss: „Eine faire und ökologische Produktion ist zu den extrem niedrigen Preisen der Discounter nicht möglich“.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Bio-Bettwäsche, Bio-Frottierwaren und Bio-Kleidung - schön, gesund, ökologisch und fair - gibt es im Cotonea Online-Shop oder in der Vivena-Markthalle. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Seite Händlersuche.